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2000
Eschen - Scheckenfalter
Kuratorium Wald
Eschen-Scheckenfalter
Euphydryas maturna (Linnaeus, 1758)
FFH-Art 6169
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Systematik:
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Familie: Edelfalter (Nymphalidae)
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Hauptmerkmale:
Die Falter erreichen Flügelspannweiten von 35 bis 40 mm. Sie haben schwarzbraune Flügeloberseiten mit auffallenden, rotorangen Submarginalbinden, wobei in der Submarginalbinde der Hinterflügel keine Punkte vorhanden sind. Die Flügelunterseiten sind von leuchtend rotoranger Farbe.
Lebensraum (Habitat):
Geeignete Lebensräume sind lichte Waldlandschaften, wie sie ehemals Mittelwaldbewirtschaftung erzeugte, mit gut strukturierten inneren Waldmänteln und meist hohem Grundwasserstand in Gebieten mit kontinentaler Klimatönung. Bei Euphydryas maturna handelt es sich um eine hygro-thermophile Art, d.h. feucht-warme Bedingungen sind kennzeichnend. Der Falter erreicht selten mehr als etwa 1000 m Höhe.
Kleiner Baldrian (Valeriana dioica)
Biologie:
Vor der Überwinterung dienen den Jungraupen Esche (Fraxinus excelsior), z.T. (in Ost-Ö) aber auch Liguster (Ligustrum vulgare) als Nahrungpflanzen. Die überwinterten Tiere leben polyphag dann aber auch z.B. an Wegerich-Arten (Plantago spp.), Kleinem Baldrian (Valeriana dioica), Heckenkirschen- (Lonicera spp.) und Weidern-Arten (Salix spp.). Nach der Wiederbelaubung der Eschen finden sich die Raupen aber wieder bevorzugt an dieser Art. Die Falter fliegen in einer Generation von Mai bis Juli. Die Lebenserwartung der Falter ist kurz und beträgt je nach Witterung zwischen 8 und 16 Tage.
Verbreitung
Europa:
in Bearbeitung!
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Österreich:
Die Art besiedelt in Österreich bevorzugt die kontinentale Region, kommt aber auch in der Alpinen Region vor. Es sind keine Vorkommen in Wien bekannt. Schwerpunkte der aktuellen österreichischen Verbreitung liegen in Niederösterreich (Weinviertel), Oberösterreich, Salzburg und im mittleren Burgenland.
Vorkommen in Natura 2000-Gebieten:
Gefärdung
& Maßnahmen
Status rote Liste Österreich:
stark gefährdet (EN)
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Status FFH-Richtlinie:
Anhang II und IV
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Gefährdungsursachen:
Durch Einstellen traditioneller Waldwirtschaftsformen (z.B. Aufgabe von Mittelwaldbewirtschaftung, Zunahme der Hochwaldbewirtschaftung) und dem entsprechenden Verlust strukturierter innerer Waldmäntel sowie forstlichen Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen ist der Eschen-Scheckenfalter äußerst stark gefährdet.
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Mögliche Schutzmaßnahmen:
Fortführung der traditionellen Waldnutzungsformen (insbesondere Mittelwaldwirtschaft in kleinflächigem Mosaik!) unter besonderer Förderung von Eschen
keine weiteren Entwässerungen
keine Aufforstung von Waldwiesen und Lichtungen (insbesondere nicht mit Nadelhölzern)
Schlägerung von Nadelholzaufforstungen
Verbot der Ausbringung von Insektiziden (inkl. Bacillus thuringensis) und Herbiziden in den Vorkommensgebieten