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2000

Pannonische Wälder mit Traubeneichen und Hainbuchen

Kuratorium Wald

Pannonische Wälder mit Traubeneichen und Hainbuchen

Lebensraumtyp 91G0

Bei diesem Lebensraumtyp handelt es sich um Laubmischwälder der kollinen bis submontanen Höhenstufe des pannonisch getönten Osten Österreichs. Die Wälder sind häufig in ihrer Struktur stark von Nutzungen bestimmt und bevorzugen tonig-lehmige und wechseltrockene Böden, meist in wärmebegünstigter Lage.
Die pannonischen Eichen-Hainbuchenwälder wurden forstwirtschaftlich häufig als Niederwald oder Mittelwald genutzt. Diese Art der Nutzung ließ einen reich strukturierten und relativ lichten Lebensraumtyp entstehen und führte zu einer großen Diversität an Laubbaum- und Straucharten.
Der gezielte Schutz aller kleinflächigen und lokalen Vorkommen ist anzustreben. Hier kann die Einstellung der forstlichen Nutzung in Teilen relevant und eine dauerhafte Pflege (z. B. Reduzierung der Wildbestände) bei einzelnen Beständen erforderlich sein.

Kennzeichnende Pflanzenarten-Teil1

Hauptbaumarten:

Hainbuche (Carpinus betulus)
Traubeneiche (Quercus petraea)
Stieleiche (Quercus robur)
Winterlinde (Tilia cordata)

Begleitbaumarten:

Feldahorn (Acer campestre)
Spitzahorn (Acer platanoides)
Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
Gemeine Esche (Fraxinus excelsior)
Vogel-Kirsche (Prunus avium)
Traubeneiche (Quercus petraea)
Bergulme (Ulmus glabra)

 

Strauchschicht:

Gemeine Hasel (Corylus avellana)
Eingriffeliger Weißdorn (Crataegus monogyna)
Gewöhnlicher Liguster (Ligustrum vulgare)
Purgier-Kreuzdorn (Rhamnus cathartica)
Acker-Rose (Rosa agrestis)
Hunds-Rose (Rosa canina)

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Kennzeichnende Pflanzenarten-Teil2

Krautschicht:

Buschwindröschen (Anemone nemorosa)
Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
Wald-Trespe (Bromus ramosus)
Maiglöckchen (Convallaria majalis)
Wald-Knäuelgras (Dactylis polygama)
Verschiedenblättriger Schwingel (Festuca heterophylla)
Waldmeister (Galium odoratum)
Wald-Labkraut (Galium sylvaticum)
Gemeine Efeu (Hedera helix)
Habichtskräuter (Hieracium div. spec.)
Schwärzende Platterbse (Lathyrus niger)
Frühlings-Platterbse (Lathyrus vernus)
Weißliche Hainsimse (Luzula luzuloides)
Hain-Wachtelweizen (Melampyrum nemorosum)
Nickendes Perlgras (Melica nutans)
Immenblatt (Melittis melissophyllum)
Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
Vielblütige Weißwurz (Polygonatum multiflorum)
Echte Schlüsselblume (Primula veris)
Steinbeere (Rubus saxatilis)
Große Sternmiere (Stellaria holostea)
Schwalbenwurz (Vincetoxicum hirundinaria)
Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana

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Charakteristische Tierarten 

(gemäß FFH- und VS-Richtlinie)

Säugetiere:

Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii)
Kleine Hufeisennase (Rhinolophus hipposideros)

 

Käfer:
Hirschkäfer (Lucanus cervus)

Großer Eichenbock (Cerambyx cerdo)

Schmetterlinge:

Russischer Bär (Euplagia quadripunctaria)
Östlicher Senf-Weißling (Leptidea morsei)

Vögel:

Weißrückenspecht (Dendrocopos leucotos)
Schwarzspecht (Dryocopus martius)
Mittelspecht (Dendrocopos medius)

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Verbreitung

Europa:

Die pannonischen Eichen-Hainbuchenwälder haben ihre Hauptverbreitung im östlichen Europa (karpatischer Verbreitungsschwerpunkt).

Österreich:

Der Lebensraumtyp kommt im Osten Österreichs vor. Wesentliche Verbreitungsgebiete finden sich im Weinviertel, in der Thermenregion, im Leithagebirge, in den Hundsheimer Bergen und im Burgenland.

Vorkommen in Natura 2000-Gebieten:

Niederösterreich
Wien
Steiermark
Burgenland

Gefärdung

& Maßnahmen

Bericht

Status rote Liste Österreich:

Subpannonischer bodenfeuchter Eichen-Hainbuchenwald: gefährdet (3)

Subpannonischer bodentrockener Eichen-Hainbuchenwald: gefährdet (3)

Status FFH-Richtlinie:

Anhang I (prioritär)

Gefährdungsursachen:

Umwandlung der natürlichen Baumartenmischung

Invasion von standortsfremden (Baum-)Arten (z.B. Robinie, Götterbaum)

Wildschäden

Rodungen für Bauland- oder Landwirtschaftsflächen

Schadstoffimmissionen

Mögliche Schutzmaßnahmen:

Förderung einer naturnahen Baumartenmischung

Förderung von Nieder- und Mittelwaldwirtschaft

Förderung von stehendem Totholz

Selektives Zurückdrängen von standortsfremden Arten

Wildstandsregulierungen

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