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2000
Scharlachroter Plattkäfer, Scharlachkäfer
Kuratorium Wald
Scharlachroter Plattkäfer, Scharlachkäfer
Cucujus cinnaberinus (Scopoli, 1763)
FFH-Art 1086
Systematik:
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Käfer (Coleoptera)
Familie: Plattkäfer (Cucujidae)
Hauptmerkmale:
Cucujus cinnaberinus erreicht Körperlängen von 11 bis 15 mm. Die Tiere sind stark abgeplattet und unverwechselbar rot gefärbt. Der Kopf und das Halsschild sind hierbei leicht glänzend, während die Flügeldecken matt sind. Die von oben gut sichtbaren Oberkiefer sind hingegen schwarz.
Auch die Larven der Käfer sind flach und erreichen im letzten Stadium eine Länge von 26 mm.
Lebensraum (Habitat):
Der Käfer besiedelt Laub- und Mischwälder von der planaren bis in die montane Höhenstufe. Sie kommen in zwei unterschiedlichen Lebensraumtypen vor, nämlich in Auwäldern genauso wie in Bergwäldern.
Die Art ist der Großteil ihres Lebens unter der Rinde von toten oder absterbenden Bäumen zu finden. Bevorzugt wird eine Vielzahl unterschiedlicher Laub-, seltener auch Nadelholzgattungen, u.a. Eichen (Quercus), Buchen (Fagus), Ahorne (Acer), Weiden (Salix), Ulmen (Ulmus), Tannen (Abies), Fichten (Picea). In Auen werden vor allem Weichgehölze besiedelt, kommen aber auch Hybridpappel-Kulturen vor.
Der Käfer ist auf stehenden und liegenden, vor allem aber auf stark dimensionierten Stämmen (> 30 cm BHD) zu finden.
Scharlachkäfer Frontal
Biologie
Verbreitung
Europa:
in Bearbeitung!
Österreich:
In Österreich sind Nachweise aus Wien, Niederösterreich, Burgenland, Oberösterreich, Steiermark, Salzburg und Tirol bekannt. Die Schwerpunktvorkommen liegen in den Auen der Flüsse Donau, March, Leitha und Salzach. Der Großteil der Funde stammt aus der planaren Höhenstufe.
Vorkommen in Natura 2000-Gebieten:
Gefärdung
& Maßnahmen
Status rote Liste Österreich:
potentiell gefährdet (NT)
Status FFH-Richtlinie:
Anhang II und IV
Gefährdungsursachen:
Zu den Hauptgefährdungsursachen zählt der Mangel an Alt- und Totholz in potentiell geeigneten Waldlebensräumen. Die Käfer besiedeln auch wirtschaftlich uninteressantes Holz (z.B. Zitterpappeln), welches häufig in Wäldern mit moderner und intensiver forstwirtschaftlicher Nutzung fehlt
Mögliche Schutzmaßnahmen:
Erhöhung des Altholzanteils
Erhöhung von stehendem und liegendem Totholz
Positiver Effekt des Biber (Castor fiber) in Auwäldern
Erhalt/Förderung laubholzreicher Bergmischwälder