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2000
Gekörnter Bergwald-Bohrkäfer
Kuratorium Wald
Gekörnter Bergwald-Bohrkäfer
Stephanopachys substriatus (Paykull, 1800)
FFH-Art 1927
Systematik:
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Käfer (Coleoptera)
Familie: Bohrkäfer (Bostrichidae)
Hauptmerkmale:
Stephanopachys substriatus ist ein kleiner Käfer mit einer Körperlänge zwischen 3,5 und 6,5 mm. Die Tiere haben langestreckte zylinderförmige und leicht abgeflachte Körper. Die geraden Fühler tragen jeweils eine dreigliedrige Keule an ihrem terminalen Ende. Die Tiere zeichnen sich durch eine ausgeprägte Körnung im Bereich des Halsschildes aus.
Lebensraum (Habitat):
Bei Stephanopachys substriatus handelt es sich um eine totholzbewohnende Art. Bevorzugt werden Nadelwälder der montanen bis subalpinen Höhenstufe. Die Käfer leben unter der Rinde trockener, stärkerer Stämme und Baumstümpfe in sonniger Lage, u.a. von Kiefern (Pinus), Fichten (Picea) und Tannen (Abies). Während liegendes Totholz weitgehend gemieden wird, werden stehendes Totholz, Stubben oder brandgeschädigtes junges Holz angenommen.
Gekörnter Bergwald Bohrkäfer
Biologie:
Der Gekörnte Bergwald-Bohrkäfer gehört zu den am wenigsten erforschten FFH-Schutzgütern. Die Käfer entwickeln sich in der Rinde bzw. im Holz ihrer Brutbäume, wo sie typische Fraßbilder hinterlassen. Als Hauptaktivitätszeit werden die Sommermonate angegeben, mit einem Maximum im August. Die Tiere sind flugfähig, was eine gewisse Ausbreitungstendenz vermuten lässt. Werden die Käfer mit dem Brutholz verschleppt, trifft man sie auch in Sägewerken an. Nachweise von Einzelfunden lassen daher eventuell schwer auf ein autochthones Vorkommen schließen.
Verbreitung
Europa:
in Bearbeitung!
Österreich:
In Österreich ist Stephanopachys substriatus aus den gebirgigen Regionen Nieder- und Oberösterreichs, des Burgenlands, der Steiermark, Kärntens, Salzburgs und Tirols bekannt. Nachweise liegen aus der Umgebung von Ferlach im Rosental, Nikolsdorf bei Lienz, St. Veit im Defereggental sowie vom Stoderzinken im oberösterreichischen Teil des Toten Gebirges vor. Ein Vorkommen im Nationalpark Gesäuse wird vermutet und ist durchaus wahrscheinlich.
Vorkommen in Natura 2000-Gebieten:
Gefärdung
& Maßnahmen
Status rote Liste Österreich:
potentiell gefährdet (NT)
Status FFH-Richtlinie:
Anhang II
Gefährdungsursachen:
Angesichts der Ansprüche der Art sind Gefährdungsursachen nicht ersichtlich und weitgehend unbekannt. Der Käfer kann vermutlich als reliktär eingestuft werden.!
Mögliche Schutzmaßnahmen:
Durchführung umfangreicher Kartierungen in potenziellen, historischen und aktuellen Vorkommensgebieten
Erhalt/Förderung geeigneter Totholzstämme von Kiefern, Fichten und Tannen