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Ältere Bäume des Jahres

Kuratorium Wald

Ältere Bäume des Jahres

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Das Kuratorium Wald kürt jährlich eine Baumart  zum „Baum des Jahres“

2018 – Die Pappel

Die Pappeln haben in Österreich drei natürliche Vertreter: Die Schwarzpappel, Silberpappel und Zitterpappel. Hinzu kommt eine natürliche Kreuzung aus Silber- und Zitterpappel – die Graupappel, welche jedoch keine eigenständige Art bildet. Diese Arten sind allesamt sommergrüne Laubbäume und entstammen der Pflanzenfamilie Weidegewächse und werden mit dem lateinischen Gattungsnamen „Populus“ zusammengefasst.  Dieser Gattungsname kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „Volk“. Der Sage nach gaben die Römer den Pappeln diesen Namen, weil ihre Blätter sich, so wie das Volk, im Zustand andauernder Unruhe befinden. Die Gattung Pappel umfasst weltweit über 150 Arten in beiden Hemisphären. In der nördlichen Hemisphäre gibt es ca. 35 Pappelarten. Das Aussehen der verschiedenen Pappelarten unterscheidet sich von Art zu Art. Neben den Unterschiedlichkeiten gibt es aber auch Merkmale, die alle Pappeln verbindet. Wie sämtliche Vertreter der Weidengewächse sind Pappeln zweihäusig, es gibt also männliche und weibliche Pflanzen. Auch die Samenverbreitung verläuft bei allen Pappeln durch den Wind. Dabei wird der sogenannte Pappelschnee oder Pappelflaum – ein faserig weißes Knäuel gebildet in dem sich die nur millimetergroßen Samen befinden. Diese werden durch den Wind kilometerweit vertragen und sorgen mit ihrem massenhaften aufkommen und schneeflockenähnlichen Aussehen im Mai nochmal für Winterfeeling. Eine weitere Gemeinsamkeit der Pappeln ist das schnelle Wachstum der Bäume. Alle heimischen Vertreter der Pappeln sind aufgrund ihrer ökologischen Funktion als Pionierbäume sehr schnellwüchsig. Sie sind also maßgeblich für die Besiedlung von Lebensräumen und kommen auch häufig dort vor, wo es natürlicherweise große Störungen gibt – wie etwa in der Au.

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2017 – Der Wacholder

Man mag es vielleicht kaum glauben, aber der Gemeine Wacholder (Juniperus communis) ist das weitverbreitetste Nadelgehölz der Erde. Sein riesiges weltweites Verbreitungsgebiet erstreckt sich dabei vom Flachland bis ins Hochgebirge. Da man die Pflanze sogar noch in Höhen bis 3.570 m antrifft, kann man sogar ohne Zweifel behaupten, dass Wacholder das am höchsten steigende Gehölz Europas ist. Sein europäisches Verbreitungsareal erstreckt sich von der Küste des Eismeeres im Norden bis nach Zentralspanien, der Sierra Nevada, Sizilien und dem Peloponnes im Süden.

Trotzdem trifft man den Gemeinen Wacholder nicht überall oder teils sogar nur selten in der Natur an. Dabei ist Wacholder besonders vielgestaltig und leicht zu erkennen. Er kann säulen- oder strauchförmig, in Extremsituationen auch sehr niederwüchsig und flach wachsen. Strauchförmige Exemplare erreichen dabei beachtliche Höhen von 3 – 5 m. Während der Wacholder zumeist von Grunde an verzweigt ist, sind die hauptsächlich in Wäldern vorkommenden baumförmigen Exemplare im unteren Stammabschnitt astfrei. Die Zweige des Wacholders stehen aufrecht und hängen an ihren Spitzen meist leicht über.

Aromatisch würzige und süß-bittere Wacholderbeeren in der Kulinarik äußerst beliebt

Die Jahreszeiten scheinen den Gemeinen Wacholder nur wenig zu interessieren. Zwar steuert die Temperatur das Wachstum der Pflanzen, trotzdem wächst die Pflanze das ganze Jahr hindurch. Und dafür lässt er sich durchaus Zeit – in der Regel erreichen baumförmige Exemplare in 10 Jahren lediglich einen Zuwachs von etwa 1 m. Dafür erreichen Wacholderpflanzen mit durchschnittlich 500 bis 2.000 Jahren ein außergewöhnlich hohes Alter.

Genau genommen handelt es sich bei den sogenannten Wacholderbeeren, die als gängiges Gewürz weltweit in der Küche zu finden sind, gar nicht um echte Beeren sondern um fleischige Zapfen, die die Samen enthalten. Denn anders als bei anderen Nadelgehölzen verholzen die Zapfen beim Wacholder nicht. Dadurch werden diese von Vögeln und anderen Tieren gefressen und die Samen auf diese Weise verbreitet.

Die Beerenzapfen wirken magenstärkend, blutreinigend und harntreibend, äußerlich angewendet durchblutungsfördernd. Deshalb zählte Wacholder bereits im Mittelalter zu den wichtigsten Heil- und Arzneipflanzen, und noch heute spielt die Pflanze eine wichtige Rolle in der Heilkunde.

 

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2016 – Die Eiche

Die Eiche (Gattung: Quercus) zählt zu den wichtigsten Laubbaumgattungen der Nordhalbkugel und ist mit etwa 500 bis 600 Arten in Europa, Süd-, Südost- und Vorderasien, Nord- und Mittelamerika vertreten. Stieleiche und Traubeneiche sind die häufigsten Eichenarten Mitteleuropas und am Aufbau unterschiedlicher Waldgesellschaften beteiligt. Eichen gehören zu den langsam wachsenden Bäumen und werden selten größer als 35 bis 40 Meter. Sie entwickeln dabei jedoch imposante Baumkronen und dicke Stämme. Abhängig von Art und Standort können Eichen mitunter beachtliche Alter erreichen und bis zu 800 Jahre alt werden, in Einzelfällen sogar weit über 1.000 Jahre.

Die markanten und auffälligen Früchte der Eichen werden Eicheln genannt und sitzen in typischen halbrunden „Kappen“. Sie erhalten zahlreiche Gerb- und Bitterstoffe und sind daher im rohen Zustand für den Menschen ungenießbar. Für Wildtiere und Schweine stellen Eicheln jedoch eine wichtige Kohlenhydratquelle dar und werden gerne von Vögeln und Kleinsäugern als Wintervorräte vergraben.

Eichenholz ist besonders fest und langlebig und gilt als äußerst witterungsbeständig, weshalb es als wertvolles Bau- und Schreinerholz Verwendung findet. Möbel, Fässer oder Fußböden werden aus dem Holz der Eiche hergestellt und auch im Wasserbau findet es seinen Einsatz. Das Holz besitzt zudem einen hohen Brennwert, trocknet jedoch nur sehr langsam. Aufgrund seines hohen Anteils an Gerbstoffen ist vor allem das Kernholz äußerst resistent gegenüber Insektenfraß und Wurmbefall.

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2015 – Die Weißtanne

Die Weißtanne bevorzugt gemäßigtes und kühles Klima in luftfeuchten Lagen der Mittelgebirge und Alpen, wo sie bis auf 2000 Meter steigen kann. Dort findet man sie in Nadel- und Laub-Nadelmischwäldern. Der immergrüne und sehr tiefwurzelnde Nadelbaum wird sehr hoch – durchschnittlich erreicht sie Höhen von 30 bis 45 Metern. Weißtannen können mit 500 bis 600 Jahren zudem ein beachtliches Alter erreichen.

Im Gegensatz zu vielen anderen Nadelbäumen stehen die Tannenzapfen charakteristisch aufrecht auf den Ästen. Das Holz der Weißtanne ähnelt jenem der Fichte, ist jedoch harzfrei und etwas heller und verlangt genaue Materialkenntnis und viel Sorgfalt in der Bearbeitung. Nichtsdestotrotz hat Tannenholz gute technologische Eigenschaften, ist überdies dauerhaft und wetterbeständig.

Die Weißtanne ist ein natürlicher und wertvoller Bestandteil vieler heimischer Waldgesellschaften und auch eine hoffnungsvolle Alternative angesichts des Klimawandels. Durch ihr tiefgreifendes Wurzelsystem ist sie gut im Boden verankert, erschließt tiefere Bodenschichten und ist deutlich weniger sturmgefährdet als andere Nadelgehölze. Tannenreiche Wälder tragen so auch zum Bodenschutz und zur verbesserten Wasserspeicherung bei. Die Weißtanne ist zudem in der Verjüngung äußerst schattentolerant und gilt als eine waldbaulich interessante und wirtschaftlich ausbaufähige Baumart.

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Bäume vergangener Jahre

  • 2014 – Die Rotbuche

  • 2013 – Die Eibe

  • 2012 – Die Elsbeere

  • 2011 – Die Zirbe

  • 2010 – Die Wildobstbäume

  • 2009 – Die Birke

  • 2008 – Der Speierling

  • 2007 – Die Hainbuche

  • 2006 – Die Ulme

  • 2005 – Der Ahorn

  • 2004 – Die Eberesche

  • 2003 – Die Weide

  • 2002 – Die Lärche

  • 2001 – Die Esche

  • 2000 – Die Schwarzkiefer

  • 1999 – Die Zirbe

  • 1998 – Die Schwarzerle

  • 1997 – Die Fichte

  • 1996 – Die Linde

  • 1995 – Die Buche

  • 1994 – Die Tanne

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